So nennt sich eine irische Band, die schon seit 20 Jahren besteht. God Is An Astronaut spielen auf ihrem Album «Ghost Tapes #10» instrumentalen Post Rock. Die Reise in den Post Rock-Kosmos startet mit «Adrift». Sehr stimmig gespielt und mit amtlicher Verzehrung garniert, machen God Is An Astronaut schnell klar, dass es nicht zwingend einen Sänger braucht. Einzig die Spieldauer des Songs ist ein Kritikpunkt, denn da wäre weniger definitiv mehr gewesen. Tiefenentspannt zieht «Buriel» seine Kreise, um dann die entspannte Atmosphäre mit verzehrten Gitarren zu zerstören. So stehen diese verzehrten Gitarren in krassem Gegensatz zum lieblichen Klaviergeklimper. Genial ist auch der Schlagzeuger, der sehr variabel agiert! «In Flux» ist zuerst nur eine Geräuschkulisse, mutiert aber zu einem richtigen Groover. Im Verlauf des Songs wird die Intensität allmählich gesteigert. Distortion à discretion wird auch mit «Spectres» geboten und zwar so dass der Verstärker bzw. die heimische Lautsprecherbox richtig glüht! Wieder wird viel Wert auf Abwechslung gelegt. Immer und immer wieder dreht sich «Fade» um die eigene Achse und dazu wird es schön dissonant. Aber plötzlich wird man von zärtlichen Klängen eingelullt! Klasse Songwriting, dass da God Is An Astronaut vom Stapel laufen lassen. «Barren Trees» startet ruhig, um sich dann in eine unendliche Weite zu öffnen. Klingt nach dem Soundtrack eines Weltraumabenteuers. Interessant ist auch, wie God Is An Astronaut sich gekonnt auf verschiedenen Ebenen durch diverse Stimmungen bewegen. Dieses Instrumental-Album bekommt mit «Lumnious Waves» einen gebührenden Abschluss. Sehr gefühlvoll, lassen so God Is An Astronaut dieses gelungene Album ausklingen. Einen Abzug in der B-Note für die ersten drei Songs, die einfach zu lange geraten sind und das nervende Ausfaden sämtlicher Songs! Sonst aber spielt dieses Album von God Is An Astronaut in der gleichen Liga wie Long Distance Calling, was ja eigentlich alles aussagt!!
Roolf