Der Opener «Solsnu» leitet in das Album ein und wird einigen sehr bekannt vorkommen, denn er ging 2018 als Vorreiter voraus und stiess schon da auf enorme Begeisterung. Mit so einem Start ist die Latte für das Werk natürlich hoch angelegt, man wird von düsteren Klängen begrüsst, begleitet von tiefem, warmen Gesang. So wird eine mystische Atmosphäre geschaffen, unterbrochen von geschrienen Parts, welche dem Song eine gefährliche Note verleihen.

Doch die Künstler können auch feinfühlig und weich, wie sie in den nächsten Songs beweisen. Dezent gespielt, genau in dem Masse wo es nicht zu viel oder zu wenig ist, wird man durch das Album geleitet. Entspannend, atmosphärisch, erfrischend. Einer meiner persönlichen Favoriten ist der Song «Huldre», welcher über eine gewisse Wildheit verfügt, die Instrumentals entführen den Hörer in eine andere Welt, lassen ihn mit dem Wind mitwirbeln und die Schönheit in seiner Einfachheit geniessen.

Was ich allerdings etwas schade finde, ist, dass sich «Solsnu» so vom Rest des Werkes unterscheidet. Ich persönlich liebe ja eine schöne Vielfalt von Stilen in einem Werk, aber bei diesem Album ist der Unterschied einfach zu gross. Ich persönlich hätte mir noch ein oder zwei Songs mehr gewünscht, welche etwas düsterer klingen, einfach um die ganze Stimmung innerhalb dieses Werkes etwas auszugleichen. Das ist aber bloss meine persönliche Meinung, rein musikalisch ist es wunderschön komponiert. Jeder der ruhigen Nordic Folk mag, wird dieses Album lieben.
Zoé