Ebendiese empfing das 2020 erschienene Comeback-Album «Forever Black» mit offenen Armen, und die Band machte sich auf, das jüngste Meisterwerk auf den Bühnen dieser Welt zu promoten, bis auch ihr das kleine Wesen im Seeminen-Design einen dicken Strich durch die Rechnung machte. Es ist aber bezeichnend für diese Szene, dass kaum eine Band, egal ob Hobby-, Amateur- oder Profitruppe, während der Corona-Zwangspause untätig geblieben ist, und da machten auch die alten Hasen von Cirith Ungol keine Ausnahme. Während dem andere den Proberaum entrümpelten, sich den Traum des eigenen Aufnahmestudios erfüllten, musikalisch mal alternative Wege einschlugen oder einfach an neuen Songs rumschraubten, wühlten die Epic Metal – Vorreiter tief in ihrem Archiv und wählten diese vier Tracks aus, um sie in zeitgemässem Soundgewand der dürstenden Fangemeinde als Überbrückung bis zum nächsten Longplayer zu offerieren. Und wo Cirith Ungol drauf steht, ist auch Cirith Ungol drin. «Route 666», «Shelob's Lair» und «Brutish Manchild» hauen in die gewohnt kauzig-metallische Kerbe des Fünfers, während dem der titelgebende Rausschmeisser für das balladesk-epische Momentum sorgt. Vergleicht man diese vier Nummern aus der Vergangenheit mit den jüngsten Werken, dann wird einem erst bewusst, wie konstant und nachhaltig diese Band in ihrem Schaffen ist, ein Fels in der wilden Brandung der schnell- und kurzlebigen Trends und Hypes. Für Fans ist «Half Past Human» ein ganz klarer Pflichtkauf, der wenig überraschend Lust auf mehr macht.
Mirko B.