Treibende Kraft dahinter, sprich zu Beginn noch als Projekt unterwegs und auch heute als Band, sind Gitarrist Lars Hallbäck sowie Keyboarder Richard Stenström. Dazu kommt als Leadsänger kein Geringerer als Göran Edman (Ex-Madison), der über fast vier Dekaden hinweg unzählige Klasse-Alben zwischen Hard Rock und Heavy Metal eingesungen hat. Darunter «Eclipse» (1990) und «Fire And Ice» (1992) von Yngwie Malmsteen, respektive auch Scheiben von John Norum, Brazen Abbot oder Snake Charmer, Nikolo Kotzev, Vindictiv, Karmakanic und viele andere mehr. Aktuell hat er, nebst Crossfade, auch das komplette Album von Cry Of Dawn (mit Tommy Denander) eingesungen.
Bei Crossfade befindet man sich musikalisch jedoch in der fluffigen Ecke von (vor allem) TOTO, Steely Dan, Don Henley oder Sting. Die Qualität der Produktion und der Arrangements (inklusive Horn- und Saxophone-Sections) ist dabei absolut auf Augenhöhe von dem, was Steve Lukather und seine Jungs als Messlatte setzen. «Innocent Days» ist nun das vierte Album nach den beiden ebenso brillanten Vorgängern «Carousel» (2018) und «Secret Love» (2011). Allerdings war die Idee eigentlich eine andere, denn «Carousel» sollte das erste von insgesamt drei Alben sein, das mit etwa plus minus 35 Minuten Spielzeit speziell auf Vinyl mit höchstmöglicher Qualität ausgerichtet war.
Danach sollten die anderen beiden Scheiben "bald" folgen, was wohl mitunter auch wegen der Pandemie nicht möglich war. «Innocent Days» markiert somit mit dem gleichen Konzept die zweite Veröffentlichung der Trilogie und setzt nahtlos am bisherigen Material an. Dies mit den neuen Mitstreitern Felix Lehrmann am Schlagzeug (Jon Anderson/Roine Stolt, Flower Kings) und Bassist Johan Granström. Wer sich hier angesprochen fühlt und Crossfade allenfalls noch nicht kennt, muss hier umfassend zuschlagen, sprich sich auch das bisherige Material krallen, und «Falling Upwards» (der nächste Album-Titel steht schon fest!) wird sicher nicht erst 2027 den Abschluss machen!
Rockslave