So bedeutet das Album «Johannes» den Startschuss der nächsten Trilogie. Mit geheimnisvollem Gebrabbel auf Französisch startet «A Selfish Star» und kommt, nach zwei trägen Minuten, nur schleppend in die Gänge. Als steter Begleiter ist Garstigkeit in diesem Song omnipräsent. In den elf Minuten wird die postmetallische Vielfaltigkeit so ausgespielt, dass keine Langeweile aufkommen kann. Ein massives Riff bildet das Fundament von «The Veil Of Splendid Lies» und trotz der derben Riffs, kann eine bezaubernde Melodie erzeugt werden. Herrlich ist auch, wie sich der Sänger die Seele aus dem Leibe brüllt! Das altbewährte Spiel von Hart und Zart wird mehrfach in Szene gesetzt. Einen spektakulären Songaufbau bietet «Act Of Faith», der mit gelungenen Tempo-Variationen aufwarten kann. Flirrende Gitarren erzeugen das Gefühl, den Kopf in einen Bienenstock zu halten. Die Zeichen sind mit «Tethering The Transient» klar auf Sturm gesetzt. Die Bremse wird aber auch immer wieder schroff betätigt. In diesem Tempo gefallen mir Decline Of The I sehr gut. Zur Schlussoffensive gibt es mit «Dieu Vide» den letzten und zugleich längsten Song dieses Albums. Ganz langsam erwacht dieser Song aus seiner Lethargie und verharrt in Langsamkeit. Leider ist dieser zu lang geratene Song arm an Höhepunkten und eigentlich ein unwürdiger Schlusspunkt. Decline Of The I haben mit «Johannes» ein gutes Post Metal Album fabriziert, nur befürchte ich, dass es in der Flut der Neuerscheinungen untergehen könnte!
Roolf