Seit dem Jahre 1994 besteht Disillusion aus Leipzig, Bundesland Sachsen und wussten schon ab der ersten EP «Three Neuron Kings» 2001 zu gefallen, respektive zu überzeugen. Die aktuelle Besetzung mit den Herren um Bandgründer Andy Schmidt (Vocals/Guitar), Ben Haugg (Guitar), Robby Kranz (Bass) und Martin Schulz (Drums) sind im Kollektiv eine unbändige Macht, die kompositorisch und klanglich nach wie vor ihrer Zeit weit voraus waren und immer noch sind. Ich denke da nur an das im Jahre 2006 erschienene Meisterwerk «Gloria», dass Gojira als Genre-Genossen mit «Magma» erst zehn Jahre später schufen.
Man darf ruhig sagen, die Leipziger sind wahre Revolutionäre, die ihre Kunst, ihre Momente purer Euphorie zum Besten geben. Lasst Euch nur einmal den epischen Muskelprotz «Abide The Storm» oder «From The Embers» durch Eure strapazierten Gehörgänge rauschen, das ist eine wahrhaftige Demonstration progressiver Glückseligkeit mit einer Gitarrenarbeit, überhaupt der gesamten Instrumentalarbeit vom Feinsten, gefolgt von den Vocals, die mit ihren bösen Growls markant zu Höchstleistungen auftragen, aber auch mit vehement ruhigeren Passagen überraschen und zu guter Letzt das Songwriting, welches das "Tüpfelchen" auf dem "i" darstellt.
Für eine detaillierte Einzelbetrachtung von Highlights der acht enthaltenen Songs auf «Ayam» ist kein Platz, denn das Album weist keinen Song auf, der nur im Geringsten abfällt, aber wirklich keinen! Selbst das Cover-Artwork besticht durch zeitgemässe, progressive Wahrnehmung der Gegenwart. Um es ohne ausschmückende Floskeln auf den Punkt zu bringen, Disillusion haben mit «Ayam» ein Meisterwerk abgeliefert, das zum Niederknien für den Ritterschlag zum Album des Jahres von Progressive Death-/Thrash Metal avisiert. Man kann und darf die progressive Schaffens-Ara von Disillusion, wie Anfangs zitiert, vollumfänglich unterstreichen, denn "Mein Leipzig lob ich mir, es ist ein klein Paris und bildet seine Leute"!
Marco