Das deutsche Label zählt durchaus zu meinen Favoriten, haben sie doch viele oldschool orientierte, grandiose Underground Bands wie Animalize, Armory, Iron Kobra, Megaton Sword oder Venator unter Vertrag. Doch wo Licht ist, ist in der Regel aber auch Schatten. Dazu muss ich leider auch Farscape zählen. Deren räudiger Thrash erinnert an eher viertklassige Combos aus den Achtzigern, inklusive eines grausligen Artworks und einer indiskutablen Produktion. Der Sänger Witchcaptor krächzt zu hundert Mal gehörte Riffs ins Mikro, dass sich in mir der Wunsch nach Drücken der Stopptaste schon nach wenigen Minuten verfestigt. Noch schlimmer sind die Backing-Vocals, die schräg und disharmonisch wirken. Das Dilemma zeigt sich schon beim Opener «Purged And Forgotten», welcher mit einem grauenhaft klingenden Refrain aufwartet. Auch in Folge knüppelt man sich mehr schlecht als recht durch die Lieder hindruch, welche mal kurz («The Last Solstice») und mal lang («Vengeance Of The Forgotten») geraten sind. Wenn ihr Euch eine Mischung aus Kreator und Sepultura in ihren Anfängen vorstellen könnt, habt ihr Farscape, einfach deutlich schlechter. Für Fans, welche schlecht produzierten Thrash mit Demo-Charakter als Kult abfeiern, dürften die Brasilianer ein gefundenes Fressen sein. Dem Rest kann ich nur von einem allfälligen Blindkauf abraten.
Rönu