Mit gefällig produziertem Melodic Rock/AOR hielt sich Gary zumindest mehr als nur passabel im Gespräch, und als die Grunge-Welle am Abebben war, schlug die Stunde mit der eigenen Band Ten! Vor allem «The Robe» von 1997 zeigte dem grösseren und stilistisch nahe liegenden Bruder Magnum, wie man dessen Roots überzeugend zu adaptieren verstand und dabei freundschaftlich ans Bein pinkelte. Der grosse Erfolg traf dann allerdings nicht ein, aber Mr. Hughes machte unbeirrt weiter. Daneben unterstützte er auch die Solo-Aktivitäten von Bob Catley (Magnum) und veröffentlichte neben Ten auch weiteres Solo-Material. Die vorliegende Compilation-DCD mit dem selbstsprechenden Titel «Decades» deckt den Zeitraum von gut dreissig Jahren ab und liefert ein "Best-Of" von vier Alben, die zwischen 1992 und 2007 entstanden sind. Nebst dem selbstbetitelten Zweitling und dem abgrenzenden «Veritas» sind das noch «Precious Ones» (1998) und die zweiteilige Rock-Oper «Once And Future King» (2003). Ergänzt wurde das Ganze noch um rare Tracks der Japan-EP «In Your Eyes» (1998). Ob die getroffene Auswahl letztlich zufriedenstellend ist, muss jeder geneigte Fan aus der Ecke des britischen Classic Rock für sich selber ausmachen. Rockiges und Balladeskes halten sich in etwa die Waage, und wer Gary Hughes bisher noch nicht auf dem Schirm hatte, erhält mit «Decades» auf jeden Fall eine überaus wertige Retrospektive seines bisherigen Schaffens und Wirkens. Zudem lohnt es sich, den Backkatalog von Ten nach weiteren alten Perlen zu durchforsten.
Rockslave