Somit sind Anleihen an Decrepit Births, Deeds Of Flesh, Disavowed, Brain Drill und Konsorten nicht von der Hand zu weisen. Neun Songs haben sich in die sehr vertrackten, abstrakten Songgebilde eingenistet, da wird tonal wild gestikuliert, auf hohem Niveau und dennoch, des Schreiberlings persönliche Ansicht, fehlen hier einige Gitarrensoli, doch dies soll für den Gesamteindruck nicht störend wirken. Nochmals, technisch hochstehend vertrackt, sehr progressiv gehalten, aber stets immer mit Vollgas ins nächste Glück. Also die Produktion ist sackstark, klar, druckvoll, da wird jedes Instrument gehört und hörend dargebracht. Das Cover-Artwork ist ebenfalls ruhmeshallenwürdig, ohne Zweifel, einfach nur goil. Ja, es ist schwere Kost, welche uns die Chilenen hier präsentieren. Das bedingt mehrmaliges Hinhören, und es werden immer wieder neue Facetten in den Tracks entdeckt. Man könnte mal eine Rubrik mit dem Namen "Tolstoi's Erben in tonaler Form" erstellen.
Anyway, der Tieftöner ist klar und druckvoll, folgt seinen eigenen Pfaden, solodeske Lines, leicht fusionartige Läufe, grundsolide. Die Klampfe steht dem in nichts nach, da werden komplexe, vertrackte Riffs auf das Brett gezaubert, satt, verspielt, technisch-progressiv und doch, ab und an ein sehr kurzes Shredsoli. Ohkeh, ist ja was vorhanden, Schreiberling. Ohkeh, akzeptiert ist der Gesang im Hintergrund. Kommen wir doch sogleich zum Genannten, der Gesangsstimme, die ist guttural tief und bösartig, erinnert etwas an Cannibal Corpse' George "Corpsegrinder" Fisher. Die Drums wirbeln mit viel Double-Bass, blastenden, leicht grindcorigen Patterns, treibende Midtempo-Deather und Breaks durch die Songs hindurch. Zudem, ja, es ist das Debüt-Album, «Ashes Of Dead Worlds», was sehr gelungen ist. Anspieltipps wären da «Ashes Of Dead Worlds», «Forged By The Ancient Entity» und «Emancipation». Etwas für Frickelliebhaber und Freaks, passt so.
Poldi