Manchmal ist es schon etwas peinlich, wenn Unsereins eine "Legende" vorgesetzt erhält und man darauf nur mit einem Achselzucken reagieren kann. So geschehen bei Jameson Raid, dessen Anfänge bis 1975 zurück reichen! Wenn man dann allerdings vier Jahrzehnte braucht, bis das Debüt-Album («Uninvited Guests) erscheint, wird es etwas schwierig, erfolgreich durchzustarten. Aber auch hier gilt: "Besser spät als gar nie!". Die vorliegende Mucke erinnert teilweise etwas an die ganz frühen 70er-Alben von Judas Priest und die Heavy Metal Kids kommen mir da als Landeskollegen spontan auch in den Sinn. Der Sound von Jameson Raid ist mitunter geprägt vom damaligen Bassisten John Ace. Wie man das ja von High Roller gewohnt ist, wurden die alten Masterbänder sorgfältig und mit den heutzutage zur Verfügung stehenden modernen Mitteln beeindruckend aufgepeppt. Leadsänger Terry Dark ist deshalb voll des Lobes und konstatiert: "Nachdem wir jahrelang gekämpft hatten und von verschiedenen Seiten nur behindert, sabotiert, kritisiert und betrogen worden sind, erfreuen wir uns am aktuellen wie begeisternden Re-Mastering-Prozess, der die alten Aufnahmen jetzt dramatisch besser, viel klarer und transparenter klingen lässt". Die Zugehörigkeit zur NWOBHM muss allerdings klar in die End-70er gelegt werden, und ein Song wie «The Raid», der einige Vibes der ganz frühen Def Leppard transportiert, steht weitgehend stellvertretend für den damaligen Sound der Briten. Heisst mehr (Hard) Rock als (Heavy) Metal.
Rockslave