Spass machen kann das neue Album jetzt nicht nur denjenigen, welche der Saga lyrisch folgen, sondern auch solchen, die mehr auf Stimmung, als auf die Bedeutung der Liederinhalte achten. Und davon gibt es auf «Chapter VII» viele. So ziehen Kaledeon die Härteschraube bei «A Strike From The Unknown» für dieses Genre geschickt an, nur um die Melodien gleich wieder in Vordergrund zu stellen. Von der Dynamik her reichen Kaledon hier gar an Blind Guardian heran, ohne dass sie nur annähernd wie die Deutschen klingen. Dafür unterscheiden sich die Sänger der Deutschen und der Italiener einfach zu stark. Schön ist auf diesem Kaledon-Werk, dass trotz symphonischem Überproduzieren der ursprüngliche Heavy Metal immer wieder durchdringt. So beginnt «The Eye Of The Storm» knallhart, um gleich danach in einem epischen Refrain zu münden. Wer es dagegen gerne doomig schleppend hat, wird mit «Emperor Of The Night» glücklich, das dann in einen gemütlichen Midtempo-Song über geht. Kaledon zeigen sich auf diesem Werk tatsächlich sehr abwechslungsreich und äusserst kreativ. Dabei dringt immer wieder ein gewisser Prog-Faktor durch, ohne dabei zu sehr abzudriften. Mit «Chapter VII» können die Römer durchaus einen bleibenden Eindruck schinden. Es ist mehr als ein rein liebevolles Szene-Werk und kommt ganz ohne Kitsch aus. Damit empfehlen sie sich gar für höhere Taten. Wer sie dabei unterstützen möchte, darf gerne zugreifen.
Roger W.