Die Musik ist sehr komplex, aber doch auf eine magische Art und Weise recht zugänglich. So übertreibt er nicht mit ungewohnten Zeit-Signaturen und spielt die Melodien relativ harmonisch. Die Vocals sind sehr aggressiv und bilden mit den Gitarren und vor allem dem Bass ein schönes Ganzes. Die Trackliste ist nicht einfach hart auf hart, sondern es finden sich auch immer wieder entspannende Interludes. Das Intro zu «Our Soul Sets Sail» wäre ein Beispiel dafür. Die Melodie hat etwas sehr Optimistisches an sich, was zusammen mit dem Gesang ein triumphierendes Zusammenspiel kreiert.
Linus Klausenitzer experimentiert auch mit Synthesizer, was bei «Queen Of Hearts» stark durchdringt. Obwohl der Opener des Albums «King Of Hearts» betitelt wurde, haben die beiden Tracks wenig miteinander zu tun. Allgemein besitzt das Ganze keinen grossen Zusammenhang, was aber wegen seiner Qualität kaum eine Rolle spielt. Die einzelnen Tracks werden nie langweilig, und man wird immer wieder aufs Neue überrascht. Alles in allem ist «Tulpa» ein gelungenes Debüt, das sich kein Technical Death Metal oder Progressive Fan, welcher eine Vorliebe für den Bass pflegt, entgehen lassen sollte. Das hervorragend abgemischte Instrument ist eine wahre Erfrischung.
Erik N.