Grundsätzlich sollte das neue Album (Einzahl!) der Nachfolger zur letzten Platte «Killection» werden, das noch keine drei Monate alt ist und die dazu gehörende Tournee verschoben werden musste. War «Killection» die «Best Of» für eine Zeit, in welcher Lordi noch nicht existierten, aber gerne gelebt hätten, nämlich als hätte die Truppe seit den Siebzigern Jahren Hits am Laufband komponiert, präsentiert «Lordiversity» die dazu passenden Alben. «Skelectric Dinosaur» beinhaltete alle Hits, welche KISS bei «Destroyer» und «Rock'n Roll Over» nicht veröffentlichten im typischen Lordi Gewand. «Superflytrap» ist der Siebziger Soundtrack von rockenden Disco Songs, während «The Masterbeast From The Moon» durch Alice Cooper inspiriert wurde. «Abusement Park» lässt die Achtziger aufleben und «Humanimals» die Zeit, in welcher Def Leppard mit ihren Monster Chören zu Millionären wurden. «Abracadaver» flunkert mit den harten Momenten und «Spooky Sextravaganza» lässt die verspielte Neuzeit aufflammen. Die sieben Platten besitzen alle einen sehr unterschiedlichen Charakter und können tatsächlich als Lieferanten der Compilation in Form von «Killection» durchgehen. So durchgeknallt wie die Kostüme der Dame und der Herren sind, so abgefahren ist das Konzept hinter «Lordiversity», welches musikalisch sehr cool umgesetzt wurde. Ja es braucht seine Zeit, bis man sich durch die sieben Scheiben durchgehört hat, aber es lohnt sich. Alleine für den Mut, eine solche Geschichte zum Leben zu erwecken, gebührt den ehemaligen "Eurovison Song Contest" Gewinnern grosses Lob. Denn welche Fangruppe hört sich in diesen Tagen, in denen nur noch einzelne Tracks konsumiert und geklaut werden, ein solches Unterfangen an? Ganz grosses Kino!
Tinu