Traditionalisten dürften sich allerdings an der Gesangsstimme von Sänger Willy Norton stören. Dieser klingt immer wieder sehr "cheesy", transportiert aber trotzdem die nötigen Emotionen. Wer seine Meinung über Neonfly bereits nach dem tragenden Eröffnungslied «The World Is Burning» gebildet hat, verpasst einiges. In den nachfolgenden neun Liedern wird auch mal die Groove-Keule ausgepackt oder wie in «Another Eden» ein Härtegrad dazu gepackt. Gemeinsam strahlen sie aber alle Erhabenheit aus. Etwas stören mich dabei die Keyboardteppiche, die das ganze Album ein wenig gleichförmig erklingen lassen und die vorhandenen Ecken und Kanten abschleifen. Dieser Gleichmachung halten verschiedene Gastsänger dagegen, die für den einrn oder anderen Aufhorcher sorgen. Unter dem Strich bleibt mir aber trotz der hier präsentierten Stärke zu wenig hängen. Vielleicht würde sich das live ändern, wo Neonfly, unterstützt von einer passenden Lichtshow, ihr wahres Potenzial entwickeln könnten. So aber bleibt ein ambitioniertes Metalalbum mit Prog-Anleihen, das Prog und Modern-Metal Fans gleichermassen begeistern könnte, aber nicht zwingend muss. Als Anspieltipp kann man eigentlich jedes Lied auf diesem Album nennen, denn wirklich schlecht ist hier, trotz der beschriebenen Eintönigkeit, kaum etwas.
Roger W.