Gefährlich, auf dem Punkt gespielt und mit der nötigen Portion Aggressivität. Die Gitarren-Saiten qualmen und riffen sich gekonnt durch die zwölf Songs hindurch. «Jagged Edge» ist ein Parade-Beispiel dafür, wie noch heute packende und ergreifende Lieder erklingen müssen. Kurzes, fettes Riff, eine Rhythmus-Maschinerie die keine Löcher zulässt und ein Sänger, der seine Musik mit seinem Leben verteidigt und trotzdem mächtig Spass in den vier Backen hat. Dazu gehört auch der Titelsong «Alibi» oder das schleichende (wir sind wieder beim Tiger) «Burning Bridges».
«That Bullet» und das Dokken affine «Silence Never Lies» machen aus dem Debüt-Werk schliesslich eine mehr als nur gelungene Sache, bei welcher der singende Gitarrist geschickt mit den Melodien und Emotionen spielt. Trotz aller Euphorie muss ich mir aber eingestehen, dass nicht jeder der eben erwähnten Tracks das Level halten kann. Trotzdem ist «Scream Therapy» ein Album, das sich alle Hard Rock Fans der Achtziger, wie auch die Party-Rocker der Neunziger und die Sleazer des aktuellen Jahrhunderts problemlos anhören können, ja müssen!
Tinu