Die zehn aktuellen Tracks sind gespickt mit aggressiven Vocals und Gitarren, sowie wirklich aussagekräftigen Texten. Auf «Reveal The Ravage» hat die Band einen rauen, aber dennoch zeitgemässen Sound erschaffen. Die beiden Gitarristen lassen abwechslungsreiche Leads vom Stapel und duellieren sich manchmal auch mit melodiösen Gitarrenlinien, alles untermalt von einem aggressiven Grundton, der für die nötige Grundhärte sorgt. Ein ganz typisches Merkmal, das allerdings auf dem Thrash-Markt als "Rarität" gilt, bildet ebenfalls die Basis des "Prestige-Sounds" - Background-Vocals und Shouts. Beides hört man heutzutage nur noch selten bei Combos dieses Genres. Das Album ist ein gemeinsames Bandprojekt, das während einjähriger Probestudio-Zeit entstanden ist. Die Truppe hat viel daran gesetzt, Details zu verfeinern und zu perfektionieren. Als Ganzes betrachtet, ist «Reveal The Ravage» in vielerlei Hinsicht eine kompromisslose Platte, die keinen gängigen Trends folgt, aber dennoch ein zugängliches Thrash Metal Album geworden ist. Der Rohling ist sorgfältig durchdacht und spiegelt die Spielfreude des Vierers perfekt wider. Es wirkt beinahe so, als hätte die Band stets im Hinterkopf behalten, wie es wäre, die Titel live zu spielen. Dabei verloren sie auch nie den Fluss des Albums aus den Augen. Prestige melden sich also 2021 eindrücklicher zurück denn je.
Oliver H.