Durchgehend werden Stimmungswechsel eingebaut, die der Musik einen unvorhersehbaren Verlauf und tolle Abwechslung verleihen. Die schweren, dumpfen Gitarrenriffs treten teilweise brachial alleine, dann kombiniert mit Elektro-Elementen auf, wobei der musikalische Ausdruck zwischen düster, chaotisch oder aufmüpfig variiert. Gleichzeitig sind epische orchestrale Passagen zu hören, die entweder als Gegenpol oder als Erweiterung zu den Elektro-Motiven fungieren und so regelmässig für Überraschung sorgen. Der Rote Faden wird in «Stigmata Itch» durch die eingängigen Refrains gebildet, die im Ohr hängenbleiben und für Stimmung sorgen. Mit diesem Werk stellen die Schweden zusätzlich ihre neue Sängerin Jennie Ford («The Sister Svperior») vor, die im Vergleich zur vorherigen Vocalistin eine zärtlichere und dennoch energiereiche Stimme besitzt. Auch ihre Stimme wird in den Kontrast der abwechslungsreichen Musik gestellt. Die Frontwoman wird regelmässig mit Growls, epischen Chören sowie mit Effekten verzerrten Vocals (die teilweise wie ein Roboter klingen) ergänzt. Das energiereiche Album wird durch das mehrstimmige Intro «Oh, The Joy!» und das orchestrale, Soundtrack-mässige Outro «He Cometh Forth Like A Flower» umrahmt. All in All ist «Stigmata Itch» ein spannendes, powerreiches Album, das beim mehrmaligen Durchhören durch die verschiedenen Details immer wieder für Überraschung sorgt und gute Stimmung verbreitet.