Der Sound, der irgendwo zwischen Celtic Frost, Slayer und Kreator (in ihren Anfangstagen) liegt, weiss nach wie vor eine feste Fangemeinde hinter sich, die aber der Truppe nie zum grossen Durchbrich verhelfen konnte. Dies schien die beiden Bandgründer Dave Carlo (Gitarre) und Mike Campagnolo (Bass), sowie Langzeit Sänger Bob Reid nicht zu hindern, ihren kompromisslosen Weg weiter zu gehen. Selbst «Cycle Of Contempt» macht da keine Ausnahme. Das neunte Album lässt die Snare erzittern und die Doublebass Drums donnern, den Bass elektrisch zucken und die Gitarren-Salven alles niedermähen. Mit der wütenden Stimme wird dem Sound noch das Sahnehäubchen aufgesetzt. Die Tracks poltern im knappen 3-Minuten-Takt aus den Boxen und gewähren Zuhörern kaum eine Verschnaufpause. Wer auf brutalen, ungebremsten und durchwegs authentischen Thrash steht, kommt an Razor nicht vorbei. Den Testament oder Death Angel Fans sei an der Stelle gesagt, dass filigrane Parts oder Abwechslung bei Razor kaum Bedeutung finden. Doch allein für die gnadenlose Power muss den nicht mehr ganz so jungen Herren für «Cycle Of Contempt» definitiv ein Kränzchen gewindet werden.
Tinu