Interessanterweise wird das Werk nicht mit einem Brecher eröffnet, sondern mit dem feinfühligen und unter die Haut gehenden «Windy Road». Rockiger wird es mit den folgenden «Dreaming» und «Scars», die beide eine starke Wild West und Blues Schlagseite aufweisen. Die Jungs wissen wie man Lieder schreibt. Dies täuscht aber nicht darüber hinweg, dass es sich nicht um eine richtige Band, sondern bloss um ein Projekt handelt. Es fehlt dieses "wir kämpfen zusammen und zeigen der Welt, was eine richtige Harke ist", wie es damals bei den Debüts von L.A. Guns, Mercyful Fate, King Diamond, oder dem Millionenseller «Metal Health» von Quiet Riot der Fall war. «Love 2 Be Hate» ist ein Klasse-Album geworden, aber ich muss gestehen, dass ich von dieser Besetzung mehr erwartet habe. Viele jüngere Bands würden für solche Tracks zwar morden, denn das mit einer Hammond Orgel verzauberte «Raise A Glass» oder auch «Sail Away» sowie das an Deep Purple erinnernde «Down On My Knees» zeugen von jahrzehntelangem Musizieren. Wer auf geilen Classic Rock steht, wird dieses Album vergöttern. Die Jungs sind weit davon entfernt, durch eine glattpolierte Produktion mit den Achtzigern verglichen zu werden. Es sind eher die kernigen siebziger Jahre, die hier in einem zeitgerechten Soundgewand zelebriert werden und den Fans Freudentränen in die Augen schiessen lassen.
Tinu