Alleine «One Step Closer» erinnert an Gotthard-Tracks, welche in der «Need To Believe»-Zeit zu hören waren. Das sechste Album geht keine Gefahr ein und bleibt somit bei seinen bekannten Markenzeichen dieses Projekts. Leider nur ein Projekt, denn würde man die Truppe als richtige Band sehen, könnte sie sich problemlos zwischen den härteren Gotthard und Europe eingereiht werden. Das Einzige was den Songs ein bisschen den Atem raubt, sind die zu fett aufgetragenen Journey-Chöre («Swan Song»), die Sunstorm nicht unbedingt gut zu Gesicht stehen. Dass sie aber rocken können, beweist «Born Again», das mit feinen Hammond-Orgel-Zitaten versehen ist. Die richtigen Hits finden sich bei «Stranger» (könnten CoreLeoni nicht besser machen) oder das harte «I Found A Way», wie auch «Far From Over». Was mir aber fehlt, ist ein richtiger Double-Bass Drum-Track, bei dem die Stimme von Ronnie noch besser zur Geltung kommen dürfte. Wie würde «Afterlife» ohne Keyboards klingen? Wahrscheinlich noch geiler, weil man hier dann von einer richtig oberheissen Hardrock-Scheibe sprechen könnte. So bleibt es am Schluss auf jeden Fall ein tolles Album, das seine Daseinsberechtigung einfordert und viele Rocker begeistern wird.
Tinu