Der Vorgänger «Born From Fire» stammt von 2017 und bot solide Gerne-Kost, die mitunter auch Zitate von The Cult, Motörhead und natürlich Black Sabbath zum Vorschein brachte. Hört man sich hingegen das selbstbetitelte Debüt von 1995 an, ist da noch die Hammond Orgel von Anders Haglund zu vernehmen. Dieses prägende Instrument, das die Kollegen von Spiritual Beggars im Gegensatz zu deren Frühwerken aktuell noch mitbenutzen, ist bei The Quill, inklusive Musiker, längst verschwunden. Leider muss man sagen, denn diese ureigene Klangnote macht oft den Unterschied aus. Darum klingt «Earthrise» zwar solide, aber dennoch nicht wie das siebte Weltwunder. Legt man beispielsweise den 96er-Kracher «Another Way To Shine» von Spiritual Beggars ein, wähnt man sich glatt auf dem gleichen Album. Den Unterschied macht allerdings die deutlich druckvollere wie transparentere Produktion aus. Die Longtracks «Dwarf Planet» (07:18 Min.) und «Evil Woman» (09:34 Min.) werden beide durch leisere Klänge eröffnet, ehe das gewohnte Gebretter mit massig Vibes von Black Sabbath (wem denn sonst?) anschliesst. Auch «21st Century Sky» würde ohne Tony Iommi & Co. niemals so klingen. Also haben wir an der Stelle nichts wirklich Neues unter der Sonne, aber wer jetzt davon immer noch nicht genug im Regal stehen hat, macht mit «Earthrise» definitiv nichts falsch.
Rockslave