Unbekümmert wie die Small Faces, frech wie die Rolling Stones und mit dem breiten Grinsen der Quireboys rockten sich die Herren um Sänger Spike in die Herzen der Fans. Waren es die Gospel-Chor artigen Gesänge bei «Man On The Loose», das alles niedertrampelnde «7 O'Clock», das mit feinen Klavierparts und verträumten Gitarrenmelodien gespielte «Wippin Boy» oder der Hit, welcher jede Party zum überkochen bringt in Form von «Sex Party». Selten hat eine Scheibe dermassen von vorne bis hinten überzeugt, Arsch getreten und gleichzeitig sich Tröstende in die Arme genommen. Das lockere und zum Mitschaukeln animierende «Sweet Mary Ann» (mit Geigen), das frech von der Seite anrempelnde «Hey You», das hart rockende «Misled» oder das zu Beginn an Queen erinnernde «Long Time Coming», sie alle trugen dazu bei, dass die Jungs schnell in aller Munde waren. Das Country rockige «Roses & Rings» (der Track geht unter die Haut), das zum Mitsingen animierende «There She Goes Again» (mit Klavier und Geigen), sowie das nach einer durchgezechten Nacht und mit der nötigen Melancholie wie Frechheit an die holde Lady gerichtete «Take Me Home Tonight» verfehlen ihre Wirkung nicht. Über all den Tracks thront aber die Überballade «I Don't Love You Anymore», welche jedes Herz zum Weinen bringt und authentischer nicht vorgetragen werden könnte. Hört Euch bloss die Chöre an! Als Bonustracks haben die Jungs Live-Versionen von «Man On The Loose» und «Mayfair» auf die Scheibe dazu gepackt. Die Re-Recordings reflektieren perfekt, wie The Quireboys heute klingen. Ein guter Song bleibt eben ein guter Song. Davon gibt es hier deren zwölf, die nichts von ihrem Flair, ihrem räudigen Strassenköter-Charme, der Frechheit, der Melancholie und der in der Musik aufgehenden Authentizität verloren haben. Unglaubliches Werk einer unglaublichen Band. Höchstnote garantiert!
Tinu