Die Schweizer geben also mit «Via Dolorosa» ein Namens-Debüt, denn unter dem alten Bandnamen haben die Jungs bereits «Versatile» (2017) und «The Trial» (2020) herraus gebracht und der Core-Szene spannende Riffs hingeknallt. Der neue Name bringt auch viele neue Einflüsse mit sich, während sich die Musik aber im gewohnten Gewand bewegt. «Via Dolorosa» offenbart nebst Metalcore auch eine gehörige Portion Deathcore, was dem Sound sehr gut zu Gesicht steht. Wütend, brachial und laut, aber dennoch eingängig. Stimmlich wird die ganze Bandbreite geboten, sprich Growls, Screams, Shouts und wohldosierte Clean-Vocals sind zu hören.
Harsche Breakdowns ballern die Gehörgänge frei, und man erkennt schnell, dass «Via Dolorosa» keine Gefangenen macht. Die zehn Songs, verpackt in knallharte Riffs und griffige Breakdowns, sind Metal pur! Während 35 Minuten werfen Uncircle alles in die musikalische Waagschale – Leidenschaft, Wut, Zorn, Verzweiflung, aber auch jede Menge Hoffnung. Ihr drittes Album ist definitiv ein Kracher vor dem Herrn, und für Fans der härteren Klänge ein Wohlgenuss. Eine klangliche Pause oder einen Weichspüler-Track sucht man auf «Via Dolorosa» vergebens. Was Florent (Vocals), Cédrick (Gitarre), Jonas (Drums), Kevin (Gitarre) und Alex (Bass) hier heraus hauen, ist Aggression in Reinkultur, gepaart mit professioneller Melodik.
Anhänger von Breakdown Of Sanity dürften bei Uncircle ein paar Tränen verdrücken und ein mehr als gutes Pendant finden, wobei Uncircle noch etwas mehr mit den Melodien spielen als Erstgenannte. Das Album bringt wirklich alles mit sich, das man sich von diesem Genre wünscht, ja sogar noch Etliches mehr. Wer ein wenig mehr Dreck und donnernden Sound in seinem Leben braucht, sollte diese Scheibe schnell ordern und in die heimische Anlage schieben. Abwechslung und Nackenkracher sind garantiert!
Oliver H.