Dazu holte er sich erstmal Alex Endress (Bass, Harmony Vocals), Fabio Alessandrini (Schlagzeug), Jimmy Konsta (Gitarre) und eine gewisse Eleonora (Additional Vocals) mit ins Boot. Nun fehlte noch ein ausdrucksstarker Sänger, der in Selin Schönbeck (Gesang, Piano) gefunden werden konnte. Letzterer ist zudem der Bruder von Tharin Schönbeck, der mal bei Thunderbold Bass spielte, die sich nachher in Legal Crime umbenannten und bald wieder in der Versenkung verschwanden. Selim könnte es nun mit We Are Legend besser ergehen, denn der Progressive Power Metal setzt ganz schön Dampf in die Richtung von Brainstorm ab, teils auch gesanglich. Bei Piano-Einsatz in Kombination mit Heavy Metal denkt man natürlich bald einmal an Savatage, dessen amerikanische Prägung jedoch in eine andere Richtung geht.
Die zehn neuen Songs versprühen dagegen eindeutig mehr europäische, sprich teutonische Vibes und leben vor allem von der gesanglichen Kollektiv-Leistung, die der Chose den Stempel aufdrücken. Der raue Gitarren-Sound und der bollernde Bass verleihen dem Ganzen ausserdem die nötigen Ecken und Kanten. Die zusätzlichen female Vocals runden das Ganze, wie bei «Fallen Angel» und weiteren Songs, optimal ab. Hier klingen die oberen Gesangslinien gar etwas nach Bruce Dickinson (Iron Maiden), und bei entsprechender Lautstärke bringt die fette Produktion in der näheren Umgebung alles zum Vibrieren. Wer gut gemachten Power Metal mit ausgeprägtem wie toll ausgearbeitetem Gesang in progressiver Umgebung mag, sollte hier reinhören. Vielleicht stehen We Are Legend nächstes Jahr mitunter auf dem Billing des BYH!!!-Festivals, denn erstens hätten sie es mit «Fallen Angel» klar verdient und zweitens eine ziemlich kurze Anreise!
Rockslave