Gar nicht mal so übel, was der Fünfer um Sänger Kev Moore da vom Stapel lässt. Traditioneller Metal, der irgendwo zwischen den englischen Top-Bands wie Judas Priest, Saxon, Tygers Of Pan Tang und Iron Maiden liegt. Bedeutet viele akustische Parts werden zu schnelleren Momenten geändert und leben von der Gitarrenarbeit (Mike Koch, Paul Martin). Ab und zu erinnert der Gesang ein bisschen an Blaze Bayley, was dem Sound einen sehr sympathischen Touch verleiht. Wer solche Melodiebögen wie beim Chorus zu «Evil Eye» komponiert, der kann was. «Phoenix Fire» zeigt sich von seiner schnellen Seite und überzeugt mit Riffs und Harmonien, welche den Speed-Track immer mit einem roten Faden verzieren. Wie auch das sphärische, verspielte und fette «Siren's Song», das wie eine Mischung aus Candlemass und Mercyful Fate oder den Frühwerken von King Diamond klingt. «Eye Of The Storm» wartet mit einem George Lynch Gedächtnis-Riff aus der Dokken-Zeit auf. Mit dem balladesken und schwerfälligen «Warrior» wird ein Alben abgeschlossen, welches sich jeder traditionelle Metal-Fan anhören MUSS. Die Jungs versuchen gar kein "höher, weiter, besser, schneller, härter" an den Tag zu legen, sondern gehen in ihren Songs auf und hinterlassen mit viel Gefühl und der dazu passenden Härte einen verdammt guten Eindruck. Witch Cross werden mit «Angel Of Death» keine Millionen verkaufen, denn dafür ist der Sound zu wenig auf die breite Masse ausgerichtet. Wer aber ein "Metal Heart" in sich trägt, wird an diesem aufhorchenden Album nicht vorbei kommen.
Tinu