Dabei wirkt die Band auf diesem Werk gefestigt und weiss genau, was sie will. Eigenständigkeit wird gross geschrieben. Auch wenn zwei der neun Lieder etwas stark nach der Kollaboration «Lindenmann», also dem Rammstein-Ableger von von Till Lindenmann klingen. Dass sich unter diesen zwei Liedern auch der Album-Titelsong befindet, ist etwas schade. Aber diese beiden Songs müssen sich vor der Hörerschaft ebenso nicht verstecken, wie der Rest. Manntra setzen auf Melodien, Melodien und Melodien. Sie stampfen und geben groovig Vollgas, wenn es dem Lied dient, bauen aber auch mal sehr instrumental reduzierte Teile ein. Das zeichnet gerade «Slave» aus, das dadurch einen unwiderstehlichen Touch mit fast Sabaton-artigem Rhythmus entwickelt. Toll ist bei diesem Lied, wie Manntra dezente Folk-Melodien aufbauen. Gerade diese Eigenschaft, scheinbar widersprüchliche Musikstile ineinander zu vermischen, macht dieses Album zu etwas Besonderem. Manntra klingen 2021 irgendwie progressiv im eigentlichen Sinne, und dies obwohl sie ihre Lieder auf das Wesentliche reduzieren. So braucht es nicht zwingend ein Gitarrensolo. Das zeigt sich auch darin, dass es nur ein einziges Lied auf eine Spielzeit von über vier Minuten schafft. Das tut diesem Album aber sehr gut. Sorgt es doch dafür, dass man es sich immer und immer wieder anhören möchte. Wer auf eigenständigen und kurzweiligen Heavy Metal steht, wird künftig mit Manntra rechnen müssen. Freunden von Rammstein, Folk Metal und Heavy Metal ist ein Reinhören bei «Monster Mind Consuming», ohne Angst vor poppigen Melodien, dringend empfohlen.
Roger W.