«Herd Culling» wirkt textlich als würde man aus einem paranoiden Fiebertraum erwachen und verstört feststellen, dass Finsternis deine Türschwelle erreicht hat. Musikalisch changiert die Band zwischen angespannten, präzisen Strophen und einem explosiven, treibenden Refrain. Klassisch Porcupine Tree eben.

Steven Wilson sagt über «Herd Culling»: "Es war der letzte Song, der für das Album geschrieben wurde. Als der Rest der Songs zusammengestellt war, hatten wir das Gefühl, dass es in der Mitte des Albums musikalisch immer noch ein „Loch“ für etwas dramatisches gab. Also wurde es der einzige Song, der als Drei-Wege-Zusammenarbeit zwischen uns allen geschrieben wurde. Beginnend mit Gavin, der sich in 11 einen ungewöhnlichen Rhythmus einfallen liess (er wird dir nie etwas Leichtes geben!), ging es dann darum, dass ich und Richard die Musik fanden und wir beide nebenbei mit sequenzierter Elektronik und Sounddesign arbeiteten leise/laute Gitarrendynamik. Die vollständige 7-Minuten-Version ist ein musikalisches Geschichtenerzählen, das mehrere andere Abschnitte enthält, aber ich denke, dass die Bearbeitung auch als konventionell strukturiertes Stück ganz gut funktioniert - ein kleinerer Bissen Musik. Textlich geht es um ein sehr spezifisches Ereignis in der Geschichte, aber es befasst sich auch mit dem umfassenderen Thema Paranoia in der Moderne – jemand oder etwas kommt deine Einfahrt oder Ihren Vorgarten herauf, und seine/ihre Motive sind unklar. Der Titel erhält in unseren Covid-Zeiten offensichtlich eine zusätzliche Resonanz."

Die nun veröffentlichte Version von «Herd Culling» ist ein Edit der auf Porcupine Trees erstem Album seit dreizehn Jahren, «Closure/Continuation», enthaltenen Originalfassung. Der Song folgt auf die bereits bekannten Tracks «Harridan» und «Of The New Day».

«Herd Culling (Edit)» hier anhören und ansehen:

Im Herbst beginnen Porcupine Tree ihre erste Tour seit 2010 und spielen rund um den Globus Konzerte zu «Closure/Continuation», darunter ist auch ein Gig in der Schweiz, am 09.11.2022 in der Halle 622 in Zürich-Oerlikon.