Von der ersten Sekunde von «Appear Disappear» an zerreisst die Sechssaitige den Raum und zeigt ihre Zähne in einem elektrischen Heulen. Das Trio hat sich auf seine offensivsten Grundlagen besonnen, auf die Kunst des akustischen Kampfes, die nie überflüssig ist, wenn überall Krieg herrscht.
Ein Album des Widerstands. Mit seinen Themen und seiner Intensität führt es mitten ins Herz des Netzes, in das Gehirn des Monsters, das Che Guevara in der Schweiz ansiedelte und das hier noch immer so komfortabel gedeiht. Aber es ist nicht unmöglich, sich ihm zu stellen. «Appear Disappear soll eine Reflexion über unsere Verwicklung in die Probleme der Welt und unsere Fähigkeit, uns zu positionieren.
Wie können wir reagieren, wie können wir das Richtige tun in der Unmenge an Daten, die wir jede Sekunde verarbeiten?», fragt Franz Treichler. Das Lied «Mes yeux de tous», das von Cesare Pizzi (Sampling, Elektronik) und Bernard Trontin (Schlagzeug) mit Elektro-Impulsen in den Himmel geschleudert wird, stellt die gleiche schwindelerregende Frage. Wie können wir verhindern, dass wir von der "Cloud", die wir speisen, verdaut werden?
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