Das betrifft sowohl die Melodien, wie auch die Texte. Bei Letzteren ist manchmal eine gewisse Ironie nicht abzusprechen. Etwa dann, wenn sie zum Beispiel bei «Brief an dich» beschreiben, wie jemand, der zuvor bewundert wurde, plötzlich einem nichts mehr bedeutet – und man darum darüber ein Lied schreibt. Ansonsten handelt «Im Namen des Wahnsinns» verschiedene Gefühle ab. Man erhält also Texte zum Partymachen wie bei «Solange die Gläser voll sind», aber auch Nachdenkliches wie bei «Mein Testament».
Das Ganze wird in abwechslungsreiche Musik verpackt, die zwischen Melancholie, stürmischem (Punk) Rock oder schon fast metallisch, wie bei «Für mich», klingt. Die Refrains sind genretypisch hymnenhaft abgebaut und sollten live für Furore sorgen. Ach ja, die wenigen Gitarren-Soli setzen Drunken Swallows mit bedacht und äusserst geschmackvoll ein. «Im Namen des Wahnsinns» ist ein tolles Deutschrock-Album. Es erhebt für sich nicht den Anspruch diese Musik neu zu erfinden, glänzt dafür über alle dreizehn Lieder mit guter Unterhaltung. Somit dürfte diese Band ihren Bekanntheitsgrad noch deutlich ausbauen können. Zu recht, wie das neue Album zeigt.
Roger W.