Ray Haller bedient noch immer den Bass und singt, während Schlagzeuger Marty McCloskey sowie Gitarrist Phil Edgar seit 2010 in der Truppe sind. Sweet Savage erregten Aufsehen, als sie zwischen 1981 und 1985 mit drei Singles versuchten, ein Stück vom "New Wave Of British Heavy Metal" Kuchen abzubekommen. Da ihre erste Scheibe aber erst 1996 erschien («Killing Time»), war einerseits der Zug schon lange abgefahren und andererseits grassierte gerade die Grunge-Welle.
Es geht alles etwas länger beim Trio, aber was man den Herren nicht absprechen kann, ist, dass sie einen langen Atem haben. Hört man sich den Opener an, reibt man sich überrascht die Augen. Was soll dies den bitteschön sein?! Eine Mischung aus mechanischen Rhythmen, modernen Sounds und einem verfremdeten Gesang, wie man ihn damals bei W.A.S.P. «Kill. Fuck. Die.» hörte. Was dies dann mit älteren Herren zu tun hat und wie authentisch dies sein soll, darf erraten werden.
Das Ganze zieht sich wie ein roter Faden durch das Album, zeigt aber auch fetzigere Einleitungen bei «I See The Light», die aber sofort wieder mit einem modernen Sound verfremdet werden. Wer sich an den neuen Sounds von Mötley Crüe erfreut, wird hier sicherlich auch sein Gefallen daran finden. In meinen Augen erweisen sich Sweet Savage aber keinen Dienst mit «Bang», denn dieser "Schuss" ging nach hinten los.
Tinu