«Been Caught Buttering», «Changes» oder «Expositionsprophylaxe» waren Alben, die von österreichischen Truppen hervorgebracht und von Death Metal-Fans weltweit geliebt wurden. Dieses fruchtbare Österreich gehörte dann lange Zeit der Vergangenheit an, denn in den letzten 30 Jahren wurde kein einziges todesmetallisches Werk mehr veröffentlicht, das an die Qualität der Pioniere heranreichte.
Anscheinend bedurfte es erst eines Brenton (v/g), ein in Wien lebender Australier, um Österreich endlich wieder auf die Siegerstrasse zu führen. Nachdem er 2023 zusammen mit den weiteren Mitgliedern Jana (b), Thomas (d) und Gumpf (g) Fessus gegründet hatte, veröffentlichte das Quartett im selben Jahr das erste Demo namens «Pilgrims Of Morbidity». Zwei Jahre nach dem vielversprechenden Demo, kehrt der Vierer mit ihrem Debüt-Album zurück, das mit dem kryptischen Titel «Subcutaneous Tombs» dort anknüpft, wo das Demo aufgehört hat. Während andere Bands sich auf Hyper-Speed, übertriebene Technizität und Brutalität konzentrieren, werden die sechs langen Songs von Fessus meist in moderatem Tempo gespielt.
Dabei sind Ausbrüche von Raserei und Aggression über das gesamte Album verteilt. Die Tracks zeichnen sich vor allem durch einprägsame Kompositionen und Groove aus, wobei jeder Song förmlich vor Morbidität und makabrer Atmosphäre strotzt. Der teils verfaulte, verdorbene und verrückte Gesang Brentons erinnert stellenweise an Killjoy von Necrophagia, was eines der Highlights des Albums darstellt. Mit seiner vielseitigen und verstörenden Performance spuckt Brenton Galle und Schwefel auf übelste Art und Weise.
Obwohl es durchaus Anleihen zu anderen Bands wie Autopsy oder Purtenance auf dem Longplayer gibt, ist es Fessus doch gelungen, einen ganz eigenen Sound zu entwickeln. «Subcutaneous Tombs» ist ein professionell produziertes Album, das sich Liebhaber von morbidem, fauligem Death Metal nicht entgehen lassen sollten.
Oliver H.