Das dritte Album beginnt mit «Stealing Happiness From Tomorrow», das sofort klar macht, dass hier nichts für Weicheier ist. Zwar beschwingt lebhaft, aber auch eindringlich, und es lässt das Publikum wissen, was es erwartet. «Is Your Friend» wartet mit temporeichen und elektrisierenden Hardcore-Tracks auf, die zwischen wilden, gut geschichteten Power-Akkord-Tonleitern und bedrohlich schnellen High-Fret-Licks hin- und herwechseln. Das Gitarrenspiel auf «Living In A Memory» sticht heraus, während die Single «Scared Of Everything And Nothing» mit knackigem Schlagzeugspiel aufwartet. Ein weiterer Track, den hervorzuheben sich lohnt, ist «Loudest In The Room».
Dieser ist der Inbegriff dessen, was die Band zu werden verspricht: ausgeglichen, synchron, roh und unerbittlich. Drain nutzen stets Teamwork, um einen bissigen Track zu erschaffen. Von Cody Chavez Gitarren- und Bass-Riffs, die einen klanglichen Konflikt erzeugen, bis hin zu Sammy Ciaramitaros Gesang, der perfekt mit dem Schlagzeug harmoniert und für zusätzliche Betonung sorgt. Die nächsten beiden Singles sind «Who's Having Fun?» und «Nights Like These». Erstere transportiert mit Lichtgeschwindigkeit rasante Snare-Blasts, die das letzte Kapitel des Albums einleiten.
Unmittelbar danach folgt «Who's Having Fun?», eine Ausnahme-Erscheinung auf diesem Album, die sowohl die Geschwindigkeit und Wildheit der üblichen Tracks mit einer wunderschönen tiefen Gesangs-Stimme verbindet. Das Album endet mit zwei weiteren Knallern, die den Erfolg endgültig besiegeln. Sowohl «Darkest Days» als auch «Until Next Time» sind Tracks der Brutalität. Sie sprechen für das enorme Talent, das das kalifornische Trio mit diesem Album unter Beweis stellt. Drain haben in ihrem Genre mit «Is Your Friend» einen starken Anwärter auf das Album des Jahres geschaffen!
Oliver H.