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Nicht viele Bands kommen vor der Veröffentlichung ihres ersten Albums in den Genuss, der SPLIT CHAIN zuteil wurde, denn sie tourten mit Grössen wie Knocked Loose, A Day To Remember, Better Lovers sowie Silverstein und spielten auf diversen grossen Festivals.
Das Quintett aus Bristol hat sich durch Mundpropaganda und spektakuläre Live-Auftritte einen beeindruckenden Publikums-Stamm aufgebaut. Ihre mitreissende Bühnen-Energie haben sie nun auf ihr Debüt-Album «Motionblur» übertragen, das unterschiedliche Einflüsse wie Superheaven, Touché Amoré, Korn und Hawthorne Heights beherbergt. Dies ergibt einen einzigartigen Sound, der sich aus Shoegaze-Texturen, chaotischer Nu Metal Energie und einer gehörigen Portion klassischer Emo-Melancholie zusammensetzt. Die elf Tracks weisen gerade mal eine Spielzeit von etwa 35 Minuten auf, somit wirkt das Album zu keiner Zeit repetitiv oder derivativ.
Tracks wie «Bored. Tired. Torn» und «Rookie» lehnen sich an die Shoegaze-Wurzeln der Band an, verfolgen jedoch völlig unterschiedliche Ansätze. Während Ersterer den Gesang im Mix zurückhält und die verzerrten, gitarrengetriebenen Noise-Layers in den Vordergrund rückt, stellt Letzterer Martinez-Cowles ins Rampenlicht und drängt seinen Gesang über einem Fundament aus treibenden Percussions und komplex gestapelten Gitarren nach vorne. Diese unterschiedlichen Herangehens-Weisen tragen dazu bei, dass jeder Track für sich steht, anstatt miteinander zu verschmelzen.
Split Chain greifen dieselben wenigen Einflüsse auf, und gehen sie von allen Seiten an, um «Motionblur» frisch und dennoch kohärent klingen zu lassen. So führt «Who Am I?» die Band in eine eher Emo-inspirierte Richtung mit einem einprägsamen Refrain, und «Headway» besticht durch ein Ohrwurm-Grunge-Gitarren-Riff, dem selbst der gewaltigste Hardcore-Fan nicht widerstehen kann. Trotz der vielen Acts, die sich von Shoegaze und Nu Metal Einflüssen inspirieren lassen, heben sich Split Chain durch ihr Gespür für eingängige Songwriting-Ideen vom Rest ab.
Unter dem Gewicht, eines der am meisten erwarteten Debüts des Jahres zu veröffentlichen, hätten Bert Martinez-Cowles (v), Tom Davies (b), Oli Bowles (g), Jake Reid (g) und Aaron Black (d) leicht zusammenbrechen können, doch stattdessen hat der Fünfer ein Album kreiert, das voller vertrauter und doch aufregender Sounds ist. Mit ihrer klaren und modernen Produktion sind Split Chain sicherlich eine Band mit vielversprechender Zukunft.
Oliver H.