Entrails haben sich nämlich noch nie äusseren Strömungen hingegeben, sondern sind strikte ihrem kreativen Fluss gefolgt, der bis heute anhält. Angeführt von Gründungs-Mitglied Lundqvist beeindruckt das Quintett zwar nicht mit feinster Finger-Akrobatik, aber dafür mit einer rohen und brutalen Intensität. Mit dem schwer stampfenden «Skin 'Em All» bekommt man zwar einen tosenden Death Metal Track zu hören, der aber im Mittelteil einen eher melodischen Ansatz zeigt.
Dies vermittelt bereits einen ersten produktiven Eindruck. «Grip Of Ancient Evil» ist übrigens auch das erste Album mit dem neuen Sänger Julian Bellenox, der sich den Wikingern angeschlossen hat, um mit seinen harten Growls die Essenz des Oldschool Death Metals zu verstärken. Seine bellende Stimme verleiht dem Album eine morbide Schwere, die auch bei «Inner Death» mehr als deutlich wird. Mit dem Gastgesang von Per "Hellbutcher" Gustavsson (Nifelheim) kommt dieses Riff-Monster mit einem fiesen Grinsen aus den Boxen und ist mit Sicherheit ein Highlight von «Grip Of Ancient Evil».
Entrails verkörpern den schwedischen Death Metal ehrenhaft, beginnend mit dem violinenbasierten Titelsong, der wütend zu «Untreatable Decay» überleitet. «Hunt In The Shadows» und «Fed To The Dead» feuern zur Mitte hin bestialisch, während sich mit «Consumed By Insects» das Ende des Albums nähert. Der Track beginnt mit einem dschungelartigen Intro und verwandelt sich rasant in einen weiteren todesmetallischen Kracher.
Der Rausschmeisser ist der herausragendste Track der Platte und ein grossartiges Beispiel für die vielseitige Entwicklung der Band. Entrails haben mit «Grip Of Ancient Evil» ein explosives Death Metal Album produziert, das seine Wurzeln tief in den 90er Jahren hat. Einer Zeit, in der der schwedische Death Metal seinen ersten Höhenflug erreichte. Vermutlich ist genau diese Beständigkeit der Schlüssel, der die Band seit Jahren, auf den Händen der Fans schweben lässt!
Oliver H.