Umso erfreulicher ist es, dass die Truppe 2025 aus ihrem Schatten tritt und mit «Event Horizon» ein wütendes Stück Musik auf die Menschheit loslässt. Ungestört und völlig unbeeinflusst von Druck oder Erwartungen konnte die Band stetig an neuer Musik arbeiten. Wer die aussergewöhnlich gute EP kennt, wird wohl schnell feststellen, dass «Event Horizon» eigentlich dort weitermacht, wo das Duo mit der EP aufgehört hat. Die neun Kompositionen basieren unbestritten auf Death Metal, sechs davon zeigen die inspirierte, eigenwillige Herangehensweise der Band, die aufgrund ihrer Originalität nicht so einfach in eine Schublade zu stecken ist und drei sind grossartige Ambient-Stücke mit den Titeln «Transhimalaya I, II, III».
Letztere wurden von keinem Geringeren als einem der Gründer der Ambient-Pioniere Popol Vuh geschaffen. Gerade die Gitarrenriffs erinnern unbestritten an Morbid Angel und die frühen Tage des schwedischen Death Metals. Aber statt eine reine Death Metal-Platte zu produzieren, bringen sie eine Prise aggressiven Black Metal, aber auch viele doomige und epische Parts mit ein. Der ambitionierteste Song des Albums, das labyrinthische «Fireborn», verkörpert diese Mischung wohl am besten. Mouth Of Madness dürfte für Fans von Tribulation, Venenum und Chapel Of Disease ein gefundenes Fressen sein. «Event Horizon» sollte eigentlich allen gefallen, die Death Metal im Allgemeinen und Originalität schätzen.
Oliver H.