Man muss schon ziemlich Open-Minded sein, um dieses Album gut zu finden. Das zeigt sich schon beim cineastischen Intro «Ouvertüre» und dem Opener «Land In Sicht». Der eingängige Song klingt nämlich wie eine härtere Version von Santiano. Ausserdem sollte der Zuhörer nichts gegen Walt Disney Soundtracks haben, denn «Bis Nach Valhalla» klingt tatsächlich wie frisch aus der Schmiede der Amerikaner. Auch eine Affinität zu Musicals («Schwarze Flammen» oder «Saga») ist von Vorteil um den Klangkosmos dieses Werkes geniessen zu können.
Was Mystopera hingegen auszeichnet, ist, dass man all diese Einflüsse zu einem in sich stimmigen Album zusammengefasst hat. Abwechslungsreich wird die Geschichte über Wikinger, Drachen und mystischer Wesen erzählt, so dass man sich tatsächlich an den Besuch einer Oper erinnert fühlt. Mir persönlich ist das Ganze manchmal etwas zu sehr "over the top", zumal ich Musicals überhaupt nichts abgewinnen kann. Ein Händchen für tolle Hooks, dramatische Wendungen und Mitsing-Refrains besitzt das Duo aber auf jeden Fall.
Rönu