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PATRIARCHS IN BLACK, das Projekt der Musiker Dan Lorenzo (Gitarrist bei Hades, Non-Fiction und Vessel Of Light) und Johnny Kelly (Schlagzeuger bei Type O Negative, Danzig und A Pale Horse Named Death), sind seit ihrer Gründung im Jahr 2021 eine verlässliche, musikalische Quelle kreativer Impulse.
Mit «Home», ihrem vierten Album in ebenso vielen Jahren, beweisen die beiden erneut, dass schnelle Veröffentlichungen keinen Qualitäts-Verlust bedeuten. Vielmehr zeigt sich dieses als ihr bisher experimentierfreudigstes Werk. Wie schon bei den vorherigen Veröffentlichungen, haben sich Lorenzo und Kelly mit einer beeindruckenden Riege von Gastmusikern umgeben, die sie sorgfältig ausgewählt haben. So passt jeder einzelne Gesang und jedes Instrument wie ein massgeschneiderter Anzug zu den Songs. Einige Schwergewichte der Metal- und Rockwelt sind hier vertreten, und jeder von ihnen verleiht dem Album eine ganz eigene Note, ohne dass dabei die Identität von Patriarchs in Black verloren geht.
Für Lorenzo ist dieses Tempo selbstverständlich: "Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der KISS alle sechs Monate ein Album veröffentlichte. Das war nichts Besonderes, das war einfach das, was Songwriter machten. Ich habe in den letzten acht Jahren über hundert Songs geschrieben. Bei Patriarchs in Black gilt: Wenn ich etwas in meinem Kopf höre, selbst wenn es sich um einen männlichen Opernsänger oder eine Flöte handelt, warum sollte ich es dann nicht ausprobieren? Die Welt geht nicht unter, wenn ein paar Leute es nicht mögen." Diese Haltung des furchtlosen Experimentierens durchzieht das Album «Home». Zitate entnommen aus dem Interview mit Dan Lorenzo im The Rock Is George Podcast (Folge 232, 1. August 2025).
Musikalisch werden vernichtende Doom-Riffs geliefert, die die Fans erwarten, bestichen aber durch ihre Vielfalt. Die Band bewegt sich vom hypnotischen, Sabbath-angehauchten «Beline» zur sengenden Intensität von «Kaos», einem Track, der so kraftvoll ist, dass man das Gefühl kriegt, dieser könnte aus den Lautsprechern platzen. «Where You Think You're Going» ist ein herausragendes Experiment, das den Rap des legendären DMC mit ätherischem weiblichem Gesang, Oper, Violine und Flöte verbindet und irgendwie wie Zauberei wirkt. (Mein Anspieltipp!) Am anderen Ende des Spektrums bietet «Enough Of You» eine gefühlvolle, bluesige Atempause, die vor Emotionen nur so trieft.
Die Produktion ist warm und dennoch heavy, sodass subtile Nuancen, neben monolithischen Gitarren-Klängen, bestehen können. Es ist diese dynamische Bandbreite, von zart bis vernichtend, die «Home» zu einem so fesselnden Hörerlebnis macht. Patriarchs In Black haben die Kunst der Zusammenarbeit perfekt beherrscht, ohne ihre Kernstimme zu verlieren. «Home» ist sowohl intim als auch weitläufig, persönlich und dennoch ohne Scheu, sich in unbekanntes Terrain zu begeben. Kurz gesagt: Dies ist eine schwere, herzliche und erfrischend abwechslungsreiche Reise und eines der Alben, das man sich 2025 unbedingt anhören muss.
Lukas R.