Die italienische Band RED ROT hat da mit ihrem zweiten Studio-Album eine elegante Lösung gefunden. Sie präsentieren eine grössere Sammlung an kurzen Tracks. So wird, wenigstens theoretisch, die Eintönigkeit etwas in Grenzen gehalten. In Praxis tönen die einzelnen Titel recht ähnlich. Wo aber Abwechslung geboten wird, ist bei den Vocals von Luciano Lorusso George. Meistens schreit er sich die Seele aus dem Leib, aber mit einer solchen Inbrunst, dass der Zuhörer einfach gefesselt wird.
Es spielen so viele, düstere Emotionen mit, dass der Gesang stimmungstechnisch signifikanter wird als die Instrumentals. Zum Teil sind sogar cleane Passagen am Start, wie sie auf «Cranioscopy» zu hören sind. Zudem heitert auf diesem Titel ein Bellen des Sängers die Stimmung etwas auf. Ein Song, der klar hervor sticht, und das nicht nur wegen der sagenhaften Performance des Sängers, ist «Overlord».
Denn da gibt es in ihrem Schema einen Bruch und es scheint, als würden sie ihre Komfort-Zone verlassen und etwas experimentieren, mit einer langsamen, eingängigen Spielart. Ansonsten stehen vor allem dissonante Riffs zu Blastbeats auf dem Programm. Das Album ist an sich nicht schlecht, und allein schon wegen den Vocals lohnt sich eine kurze Hörprobe. Doch «Borders Of Mania» als Ganzes und am Stück anzuhören, ist eine eher reizlose Angelegenheit.
Erik N.