Der Eröffnungstrack «Rotted Entanglement» putzt alles in einem gewissen Umkreis weg, das sich nicht vor schweren Riffs mit vernichtenden Drums in Sicherheit bringen kann. Vom destruktiven Gesang, der sich ganz natürlich über den brutalen Sound legt, braucht man erst gar nicht zu reden. Sanguisugabogg liefern auch auf den kommenden neun Tracks einen konstanten Angriff von Oldschool Death Metal-Patterns, immer mal wieder mit verlangsamten Mosh-Parts, um ihn noch imposanter zu machen. Produziert von Kurt Ballou (High On Fire, Nails) liefert die Platte bei Tracks wie «Abhorrent Contraception» eine erdrückende Härte, während es bei «Repulsive Demise» in eine industrielle Richtung übergeht.
Mit Gastauftritten von Mitgliedern von Peeling Flesh, Full Of Hell und Cattle Decapitation untermauert «Hideous Aftermath» nicht nur die Reputation von Sanguisugabogg für Dreck und Grausamkeit, sondern baut diesen weiter aus. Das Album ist zu gleichen Teilen ursprünglich und experimentell, sowie Death Metal ohne Rücksicht auf musikalische Grenzen. Die Tracks sind roh, unerbittlich und unverschämt grotesk. Die verschiedenen Genre-Welten verschmelzen wunderbar miteinander, besonders wenn die Drums und das Brüllen aufeinander reagieren, untermalt von Grind- und Slam-Attacken.
Nur ganz selten treten Terror und Dissonanz in den Hintergrund, um einer langsamen Drohgebärde Platz zu machen. Obwohl Sanguisugabogg mittlerweile einen Ruf zu verlieren haben, denn ihr Name gehört zu den grossen der Brutal Death Metal-Szene, ruht sich die Band mit «Hideous Aftermath» nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern veredelt massive Kompositionen, die von Grind bis Industrial reichen. Einfach brutal!
Oliver H.