Das Album beginnt atmosphärisch: Synthesizer und dissonante Tremolo-Linien verschwimmen wie Rauch über vergessenen Mooren. Von «Past Forever» bis zum erdrückenden, aber hymnischen «Ice Curse» zeigt Cromlech ein vielschichtiges und akribisches Gespür für Struktur. Roh zwar, aber auch durchaus ausgefeilt. Die Produktion vermeidet moderne Sterilität und bevorzugt eine gespenstische Wärme, die zu Impurus' multiperspektivischer Vision passt. Dennoch ist das Album nicht ohne Fehltritte: Einige Keyboard-Flourishes wirken deplatziert und bestimmte Passagen mäandern eher, als dass sie hypnotisieren.
Wenn es jedoch funktioniert, wie auf dem traurigen Leviathan «Mordlust», dann funktioniert es wirklich. Unheimlich, melancholisch und atmosphärisch reichhaltig überzeugt Cromlech nicht durch Innovation, sondern durch Überzeugung und Vision. Ein kryptischer, fuchsäugiger Traum von einem Black Metal Album, nicht einfach und nicht unmittelbar, aber lohnenswert für diejenigen, die bereit sind, durch den Nebel zu hören. Ein Requiem, das langsam brennt, aus einem Ein-Mann-Abgrund.
Lukas R.