Im Mittelpunkt steht Clifford Dinsmore (Bl’ast!), dessen Gesangsstil von wütendem Bellen bis zu gesprochenen Passagen reicht. Letztere wirken oft wie Proklamationen und verleihen den Songs eine dunklere, fast rituelle Intensität. Sein Gesang bildet einen starken Kontrast zu den beiden Gitarren von Eric Fieber und Eddie Gregor, während Elliot Young und Steve Ilse den Bass spielen. Die Chemie stimmt, die Band klingt tight und entschlossen.
Zu den Höhepunkten gehören der Opener «Plastic People» mit seinem unerbittlichen Rhythmus und «Death Crushes Hope», in dem Trauer und Trotz aufeinanderprallen„Der Titeltrack (mein persönlicher Anspieltipp) liefert einige der wuchtigsten Riffs des Albums und wird getragen von Dinsmores charakteristischem, beinahe predigenden Sprechgesang. «Little Lizzy» kommt dagegen fast schon fröhlich, tanzbar und mit einem Rock’n-Roll-Swag daher (stark) während der letzte Song „Seeking the Dawn» den Fokus auf etwas Atmosphärischeres verlagert.
Die Produktion bevorzugt Gewicht und Rauheit gegenüber Glätte, was gut zum Material passt. Fans von Helmet, Mudhoney oder den frühen Rage Against the Machine werden den rohen, rhythmischen Punch wiedererkennen, den Dusted Angel jedoch mit einer doomlastigen Schwere versehen, die ihnen eigen ist. «This Side of the Dirt» wirkt insgesamt wie ein ehrliches Album einer Band, die im Laufe der Jahre viel durchgemacht hat. Es geht weniger um eine Neuerfindung als darum, Energie und Geschichte in eine Reihe von Songs zu kanalisieren, die laut gespielt werden wollen.
Lukas R.