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Der Fürst der Finsternis ist letzte Woche gefallen, aber seine Brut lebt weiter. So klingt Sabbaths Erbe aus dem Grab! Er ist dreckig. Er ist heavy. Er ist alles, was uns Sabbath City (Birmingham) versprochen hat, und noch einiges mehr. Neun Tracks voller purer, riffgeladener Schmutzigkeit, mal fuzzig, dann verdammt düster und dennoch eingängig genug, dass man den Repeat-Knopf drückt, bis die Lautsprecher schmelzen.
MARGARITA WITCH CULT, Birminghams neueste Jünger des Riffs, verneigen sich nicht nur vor Sabbath, sondern sie holen den Geist von Iommi in die Gegenwart und versehen ihn mit stoned Sludge, thrashiger Verrücktheit und Proto-Metal-Wahnsinn. «Strung Out In Hell» klingt, als wäre es in einem Proberaum aufgenommen worden, der voller Rauch, Schweiss und den Geistern aller kaputten Verstärker ist, die die frühen Black Sabbath da wohl zurückgelassen hatten. Es ist roh, ungeschliffen und gerade deshalb umso schöner.
Tracks wie «Scream Bloody Murder» und «Crawl Home to Your Coffin» sind absolute Knaller: dreckige Riffs, hämmernde Fills und Vocals voller Dreck und Hall. «Mars Rover» fühlt sich an, als würden Sabbath im Weltraum schweben: langsamer Aufbau, hypnotischer Groove, dann stürzt der Song mit Gesang, der wie eine bereits mitsingende Menge klingt, in die Umlaufbahn. Und das Cover von «White Wedding»? Sie haben Billy Idol direkt durch den Fuzz-Grinder gejagt und ein doomlastiges Monster ausgespuckt. Eines der besten Cover, das ich je gehört habe. Punkt (repeat, repeat, repeat).
Ist es perfekt? Auf keinen Fall. Es ist schmutzig. Ton-Puristen werden sich über den rauen Mix beschweren, aber genau darum geht es. Das Album ist lebendig, knorrig und dafür gemacht, so laut wie möglich gespielt zu werden, damit die Wände wackeln. «Strung Out In Hell» ist die Art von Album, das man sich immer wieder anhören möchte, weil es Biss und Seele besitzt. Dreht die Lautstärke auf, zündet etwas an und lasst Euch vom Fuzz verschlingen! Raketen sind was für Kinder, und am 1. August lasst die Fuzz-Riffs krachen und entfacht Euer eigenes Doom-Feuerwerk!
Lukas R.