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Gut Ding will Weile haben, dachten sich wohl auch die Schweden HAVAMAL, die sich für das neuste Album viereinhalb Jahre Zeit gelassen haben. Der Vorgänger «The Shadow Chapter» (2021) war eine steile Vorlage und dreht noch jetzt gerne seine Runde auf meinem Plattenspieler. Nun ist man wieder auf der Bildfläche aufgetaucht und versucht mit dem dritten Album für Furore zu sorgen.
Metal Archives listet als ähnlich gelagerte Bands Amon Amarth, Ensiferum, Wintersund oder Brymir. Kein schlechter Vergleich, ich würde hier noch Aephanemer ins Rennen schicken. Hier wird also Melodic Death Metal präsentiert, bei welchem die Keyboards eine prägnante Rolle spielen. Die epischen und bombastischen Einlagen sorgen für grosse Melodie-Bögen und drücken den melodischen Songs den Stempel auf, ohne allerdings alles zuzupflastern.
Acht Songs sind auf «Age Of The Gods» und erfreulicherweise kommt das Album ohne Füller aus. Der Überhit «Hymns Of The Fallen» (grandiose, emotionale Midtempo-Hymne!) steht zwar noch mal eine ganze Stufe weiter oben, aber der Rest pendelt sich auf einem verdammt hohen Niveau ein. Songs wie «Wolfraiders», «The Day Of Reckoning» oder «Sigmund Fafnirsbane» sind einfach kleine melodische Meisterwerke, die einen sofort packen und von der typisch skandinavischen, leicht melancholischen Spielweise profitieren.
Trotz aller Melodien, bleibt die Härte erfreulicherweise nicht auf der Strecke. Die Vocals von Björn Larsson verleihen den Songs die Brutalität, während sich das Gitarren-Duo mit Kjell Gilliusson und Lennie Spetze gegenseitig zur Höchstleistung pusht. «Age Of The Gods» schafft es zwar nicht den Vorgänger zu toppen, bewegt sich aber auf absoluter Augenhöhe, sprich das alleine war das Warten und Ausharren schon wert.
Rönu