Dag ist am Songwriting beteiligt, spielt einige Gitarren sowie den Bass ein und übernimmt die Produktion. Dan trägt dabei den Hauptteil des Songwritings, Gesang, Gitarre, Keyboard und Schlagzeug. Der melodiöse Opener klingt noch etwas düster, aber die starke Gesangs-Melodie überzeugt. «Revival» erinnert etwas an Queensrÿche, abgesehen von der Stimme. Die Brüder orientieren sich deutlich stärker am Progressive Rock, Melodic Rock, AOR und etwas Metal, ohne dem Gothic vollends den Rücken zu kehren.
Die einzelnen Songs sind durchdacht, besitzen Tiefe und leben alle von grossen Gesangs-Melodien. Gut zu hören beim ruhigen, grösstenteils nur von Keyboard und der Stimme lebenden «So Long». «Steal The Moon» klingt hingegen etwas nach der 90er-Band Live (wer die noch kennt). Sehr gelungen ist das Judas Priest Cover «Before The Dawn», das völlig anders klingt als das Original. Oder «C'est la vie» (Emerson, Lake And Palmer) und «Return To Fantasy» von Uriah Heep. Stark, was Dan hier aus diesen Songs macht.
Anschliessend folgen sieben Live-Nummern, natürlich nicht mit der Studio-Qualität, die es bräuchte, aber trotzdem sehr interessant. Zum Schluss folgt noch eine etwas sonderbare, poppige, nach den 80ern klingende Version von «Steal The Moon». Dan Swanö war schon immer ein experimenteller Musiker mit tausenden von Ideen, was man bereits hier bei Nightingale gut hören und nachvollziehen kann. «The Closing Chronicles» ist auf jeden Fall ein spannendes Album, das man als Fan des Musikers gerne entdecken will.
Crazy Beat