Mit Äxten und sägenden Motoren haben sie sich, in fast drei Jahrzehnten der Metal-Entwicklung, ihren eigenen unverwechselbaren Weg aus der Wildnis geschlagen. Was ursprünglich als Black Metal Projekt begann, kroch mit den Jahren immer mehr aus der Underground-Szene hervor und entwickelte sich zu einer einzigartigen musikalischen Kraft, die Elemente aus Death Metal, Gothic, Hardcore, Groove und Doom zu dem verbindet, was Seasons In Black heute als Doomcore bezeichnen. Ein Sound, der sich durch düstere Melodien, harte Riffs und rohe emotionale Kraft auszeichnet.
Angeführt wird der Fünfer vom vielseitigen Lucki Maurer, einer Person, die einigen vielleicht eher bekannt ist als TV-Koch, Autor und Wagyu-Rind-Züchter. In der Metalwelt ist er jedoch legendär als unerbittlicher Sänger und Bassist! Seasons In Black, komplettiert durch Roman Adam (Gitarre), Harald Hemauer (Schlagzeug) und Markus Neumeier (Keyboard/Gesang) wurden 2021 durch den Beitritt von Lead-Gitarrist Leon Hanff frisch belebt. Durch diesen neuen Elan trat der dritte Frühling ins Bandgefüge ein, der nun auch auf ihrer aktuellen Platte «Anthropocene» zu hören ist.
Die neun Songs sind druckvoll produziert und passen mit ihren melancholischen Melodien bestens ins aktuelle Weltbild. Das Album ist eine mutige Weiterentwicklung ihres charakteristischen Sounds und enthält Gastauftritte von Michael Rhein (In Extremo), Michelle Darkness (End Of Green) und sogar den ersten Metal-Auftritt von Hannes Ringlstetter. Zudem enthält das Album eine gelungene Cover-Version von «Inside», ein Song der 1994 erstmals von der schottischen Band Stiltskin veröffentlicht wurde.
Seasons In Black sind gerade gut unterwegs alles zu erobern, heisst von Underground-Clubs bis hin zu riesigen Festival-Bühnen. Ihre Liveshows sind pure Energie, die die Erfahrung unzähliger Auftritte im In- und Ausland in jede Performance einfliessen lässt. «Anthropocene» ist voller Intensität und Atmosphäre, einfach Doomcore auf ganzer Länge.
Oliver H.