Kerem Yilmaz alias Ruhsuz Cellât gibt auf diesem Album alles: Wut, Verzweiflung und unerbittliche Energie. Das Ergebnis ist ein rohes, aggressives Black Metal Album, das ebenso wütend wie auch repetitiv ist. Musikalisch setzt die Band ihren charakteristischen Vorwärtsdrang mit Blastbeats, Tremolo-Riffs und gequälten Brüllen fort, diesmal jedoch mit kürzeren, fokussierteren Tracks und strafferem Songwriting. Songs wie «Wicked Shrine» und «The Day I Died» sind dabei vernichtend und intensiv.
«Memoria Dei» und «Pitch Black Reflection» warten dagegen mit zurückhaltendem Tempo und subtilen melodischen Spuren auf und gewähren so einen Blick auf eine breitere Vision. Trotz aller emotionalen Tiefe drehen sich die meisten Tracks um eine einzige Achse: Wut. Im Vergleich zum gefeierten «Hearts Unchained - At War With A Passionless World» (2022) wirkt dieses Album reduzierter. Es bleibt weniger Raum für dynamische Kontraste oder Atmosphäre. Trotz solider Performances, insbesondere von Jerome Reil am Schlagzeug, verschwimmen die elf Songs miteinander.
Dies trotz eines scharfen und im Studio ausgefeilten Sounds. Der kathartische Gesang dominiert ausserdem oft auf Kosten der Abwechslung. «Confessing Darkness» ist deshalb eher ein Bekenntnis als eine Innovation. Fans von kompromisslosem Black Metal werden hier sicherlich Treibstoff für ihr Feuer finden. Wer jedoch nach Tiefe jenseits der Wut sucht, wird das Ganze vielleicht eher als ein Ritual empfinden, das einmal zu oft wiederholt wurde.
Lukas R.