Die grösste Schwäche des Albums liegt aber in der Produktion: Der Name der Band ist da wohl Programm, nämlich ein trüber, undeutlicher Mix, in dem alle Instrumente (ausser den Drums) zu einer schlammigen Nebelwand verschwimmen. Die Drums klingen, als hätte man dem Schlagzeuger ein Basler Fasnacht Trommelset in die Hand gedrückt, heisst ohne Wucht, Tiefe oder Dynamik. Zu klar, um noch roh zu wirken, und dabei seltsam harmlos. Anstatt Druck oder Tiefe zu verleihen, plätschert das Schlagzeug mechanisch vor sich hin, monoton und leblos. Nirgendwo wird dies deutlicher als in Tracks wie «Zur Hölle» und «In Feuer und Blut», in denen das Drum wie ein seelenloses Metronom klingt und den Kompositionen jegliche Energie entzieht.
Gesanglich grenzen Pestmeisters Schreie an Parodie: Sie sind kratzig, eindimensional und ohne jede Dynamik. Krámpn von Drudensang steuerte auf «Verfall» auch einige Gesangs-Parts bei, geht aber insgesamt unter. Zwar versucht die Gitarre gelegentlich mit kurzen Soli («Blutweihe», «Tower Of The Necromancer») die Monotonie zu durchbrechen, doch das reicht nicht aus, um das Album aus seiner grauen, repetitiven Weite zu retten. Die Rohheit mag beabsichtigt sein, doch hier kommt sie ohne Würze und ohne Funken daher. Wenn Verfall für den Niedergang der Menschheit steht, dann vielleicht durch schiere Langeweile. Roh? Ja, aber geschmacklos und flach. Der Opener «Crypts Of Antarctica» ist mein Anspieltipp, da dieser als einziger abliefert.
Lukas R.