Das Album beginnt mit «Huevos Rancheros / Rapid Round», einer 13-minütigen transgalaktischen Seelenwanderung, die als Klagelied in den Ringen des Saturns beginnt und in einem Vollgas-Exodus eines Meteorregens kulminiert. Der Bass gurgelt, die Drums klingen wie die Trommeln schlagen, als hauchte ein Planet im Angesicht der Singularität seinen letzten, leuchtenden Odem aus. Die Gitarren heulen dabei einer gewaltige Plasma-Wolke gleich, die aus der Sonnen-Korona explodiert. «Newtonin Kanuuna» entfaltet sich wie eine rasante Zeitmaschine, angetrieben von Espresso und Vintage-Fuzz-Pedalen.
Und «Døpehølm»? Stellt Euch vor, Electric Wizard wären in ein schwarzes Loch gefallen und kämen mit verzerrtem Finnisch zurück, ein Klangteppich aus geschmolzenem Schlamm und hallender Verzweiflung, dessen Echo bis ins Nichts reicht. Doch dann kommt «Tessæil». Oh, «Tessæil». Es endet nicht einfach, sondern gräbt sich tief in dein Bewusstsein. Von nervösen Post-Funk-Rhythmen bis hin zu einem Noir-Acid-Prog-Finale ist es eine galaktische Jam-Session, die eigentlich nicht funktionieren sollte und doch rockt sie auf beeindruckende Weise.
Synthesizer blitzen wie UFO-Notsignale, Gitarren fiepen, und das Schlagzeug spricht in Prophezeiungen. Skyjogger bezeichnen dieses Album als ihren Meilenstein. Das ist, als würde man den Urknall einen leisen Schnupfen nennen. Es ist ein psychisches Wetterereignis: wunderschön, brutal und völlig verrückt. Die Band meistert jeden seltsamen, donnernden Impuls und zeigt, dass manche aus der Asche Kathedralen bauen, während die Welt brennt. Habt Ihr die Band schon einmal live erlebt? Bringt unbedingt einen Helm mit, vielleicht auch ein paar Räucherstäbchen und auf jeden Fall Snacks!
Lukas R.