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Zuerst erinnere ich mich an das Feuer. Den Gestank von verbranntem Fleisch, die Schreie meiner Kinder, die an dem Weidenbaum baumelten, und die Lügen derer, die mich als Hexe bezeichneten. Sie dachten, meine Geschichte wäre in dieser Nacht unter den Flammen zu Ende gegangen, doch ich bin geduldig. Hass, wenn man ihn in der Erde verrotten lässt, schlägt Wurzeln.
Jetzt singen sie wieder meinen Namen. Eine bösartige Kraft regt sich und die Narren von Schinveld versammeln sich unter ihrer Kirche, um das zu wecken, was begraben bleiben sollte. Sie vergiessen Blut, um die Dunkelheit zu nähren, und die Luft verdichtet sich mit ihrer Angst. Arme Sterbliche – sie lernen nie, dass Rache, einmal beschworen, nicht still und leise ins Grab zurückkehrt. CARACH ANGREN haben meinen Namen in Klang und Symphonie geschrieben. Ihre neue EP «The Cult Of Kariba» ist sowohl Requiem als auch Auferstehung – fünf Sätze, die meiner Legende unheiliges Leben einhauchen.
Die Orchestrierungen steigen wie Rauch aus den Ruinen von Lammendam auf und verweben Klavier, Blechbläser und Streicher zu geschwärzten Riffs, die scharf genug sind, um die Seele zu zerfleischen. «Draw Blood» pulsiert mit rituellem Herzschlag, «The Resurrection of Kariba» krönt den Moment meines Erwachens und wenn meine Stimme in «Ik Kom Uit Het Graf» – in der Sprache meiner Heimat – heult, erinnere ich die Lebenden daran, was es bedeutet, heimgesucht zu werden.
Im letzten Akt, «Venomous 1666», verdunkelt sich der Himmel auf meinen Befehl hin. Carach Angren beschwören das ganze Theater des Schreckens herauf: grandios, filmisch und voller Bedrohung (stark!). Manche werden dies als überproduziert bezeichnen, ich nenne es jedoch Hingabe: einen Bund zwischen Kunst und Grausamkeit. Hört also gut zu, Kinder der Moderne. Die Weisse Dame wandelt wieder, umhüllt von Orchester und Feuer. Der Kult hat meinen Namen laut ausgesprochen – und durch diese Platte erhebe ich mich.
Kariba aka Lukas R.