Trotz der rauen Vocals (für mich der schwächste, weil langweiligste Teil im ganzen Album) und der eindeutig im Black Metal verankerten Grundausrichtung folgt «Lucifer Lucem Proferens» insgesamt keiner traditionellen Formel. Mehrere Songs brechen klar mit Genre-Erwartungen: «Drip Drip» und «The Brazen Vessel of Solomon» setzen auf untypische Strukturen und Instrumentierungen, darunter Flötenklänge, die eher rituell als dekorativ wirken. In «Crystalline Dawn» öffnet sich der Sound in eine fast sphärische Richtung, während «At War with Ohrmuzd» plötzlich mit einer Art Oboenklang aufhorchen lässt.
Diese Momente sind nicht zufällige Experimente, sondern bewusste Akzente, die das Album weit von reiner Second-Wave-Tradition wegführen. Gerade diese unerwarteten Brüche machen das Werk speziell, weil sie zeigen, dass Thokkian Vortex mehr tut, als nur bekannte Muster zu bedienen.Hörer:innen, die klassischen, riff-orientierten Black Metal mit atmosphärischen Keyboards mögen, sollten zuschlagen.
Folter Records schreiben im Pressetext stolz von einem Album, ‘..das in seiner mysteriösen okkulten Ausstrahlung seinesgleichen sucht’. Ich würde da nicht ganz so weit gehen aber es ist wirklich einfach ein interessantes, cooles Album. Zudem passt der gefallene Engel wohl auch sehr gut unter dem Weihnachtsbaum.
Lukas R.